Wir brauchen Ganztagsschulen in Deutschland

Kindern, so heißt es, gehört die Zukunft. Darum kann sich ein Bundesland oder der Staat gar nicht genug darüber freuen, wenn vor Ort junge Menschen anzutreffen sind, die sich bewusst für ein Leben mit Kindern entschieden haben oder entscheiden werden. Doch wenn nach dem ersten Jahr das Elterngeld wegfällt, bedeutet das für die meisten Frauen, dass sie in ihren Beruf zurück kehren. Schön, wenn es dann Omas, Opas oder Freunde gibt, die einem helfen können. Aber was tun, wenn solche fleißigen Helfer vor Ort nicht greifbar sind? Das Kind in die Krippe oder später in den Hort bringen? Oder doch Beruf, Ausbildung oder Studium an den Nagel hängen und beim Kind daheim bleiben? Was aber wenn es finanziell nicht anders geht? Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht einfach. Die daraus entstehende schwierige Problematik für die Frau hat sich bis heute kaum verändert. Männer können Familie und Beruf durchaus leichter vereinbaren. Was gilt es zu tun? Vor allem was ist, wenn die Schule beginnt und das Kind mehr zeitliche Unterstützung benötigt? Und andererseits wie können wir die sich daraus ergebenden ungleichen Bedingungen und Chancen der vielen Kinder erhöhen, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft bzw. finanzieller oder zeitlicher Engpässe der Familie unbetreut daheim sind? Das momentane Deutschlandmodell, beim dem sich die Kinder und Jungendlichen allein in leeren Wohnungen selbsterziehend mit z.T. Fast Food und PC den Nachmittag vertreiben, darf nicht fortgesetzt werden. Viele unserer europäischen Nachbarn zeigen wie es geht und deshalb wünschen wir uns für unsere Kinder "richtige" Ganztagsschulen mit gesunder Ernährung, Studienzeit, Freizeit und Sport und keine Aufbewahrungsstätten, wie sie im Moment in Deutschland vielerorts als Lösung angeboten werden. Investiert in die Kinder, denn das Deutschland von morgen wird es Euch danken.