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Verbot von Polystyrol als Wärmdämmverbundsystem

Verbot von Polystyrol als Wärmdämmverbundsystem

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Diese Petition wurde von janos F. erstellt und repräsentiert nicht unbedingt die Ansichten der Avaaz-Gemeinschaft.
janos F.
hat diese Petition erstellt, an folgende Zielperson/Zielgruppe:
Dr. Peter Ramsauer Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Durch die sinnvolle Förderung von Dämmaßnahmen der Bundesregierung, werden aktuell sehr viele Altbauten energetisch saniert. Die meisten Gebäude werden mit Polystyrol Wärmedämmverbundsystemen (PS WDVS) gedämmt.

Dabei handelt es sich um einen sehr, sehr großen Markt.

Polystyrol WDVS haben eine bauaufsichtliche Zulassung, die nicht alle Dämmstoffe erhalten und gelten als preiswerte Dämmsysteme.

Weil die Polystyrolhersteller die Materialprüfungen bezahlen, welche für die Zulassungen eines WDVS nötig sind, gibt es Vermutungen, dass deutsche Prüfverfahren (Brandschacht nach DIN 4102) möglicherweise beeinflusst werden.

Andernfalls, wäre es schwer nachzuvollziehen, wie Polystyrol, trotz der bekannten Probleme, die B1-Klassifizierung ohne Putz in Deutschland erhalten kann, aber nach dem neuen europäischen SBI Verfahren (Single Burn item) nicht dieser, sehr guten, Klassifizierung angehört.

Ausgelöst durch die Brandschutzproblematik, treten immer mehr Fragen zu der Sinnhaftigkeit des WDVS auf:

-Brandschutz:

In der letzten Zeit haben 3 Großbrände in Berlin, Delmenhorst und Frankfurt für Aufsehen gesorgt. Die Häuser waren mit PS-WDVS gedämmt. Die Brandursache war, laut Aussage der Feuerwehr, nicht ungewöhnlich bedrohlich. Allerdings gelangte das Feuer in die PS- WDVS und war innerhalb kurzer Zeit völlig außer Kontrolle. Die Feuerwehr sprach von Brandbeschleunigern in der Fassade und explodierenden Hausfassade. Wären die betroffenen Häuser nicht mit PS gedämmt gewesen, hätte sich der Brand nicht, in diesem Maße, ausbreiten können und wäre leichter unter Kontrolle zu bringen gewesen.

Wegen der bekannten Probleme mit den PS-WDVS benötigen diese System, über 10 cm Dicke, eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung.

Um einen Brandüberschlag zu verhindern sind Steinwolle-Brandschotts dabei alle 2 Etagen vorgeschrieben.

Der Großbrand in Frankfurt zeigte ganz deutlich, dass diese Brandschotts wirkungslos sind.

-Umweltbelastung:

Die, auf die PS Platten aufgetragenen, Putze und Farben sind, in der Regel, mit Fungiziden und Bioziden ausgerüstet, um einen Schimmel und Algenbefall zu verhindern.

Weil die Speicherfähigkeit des PS mit den dünnen Putzen (3-6mm) nicht ausreicht um Kondensationseffekte auf der Putzoberfläche zu kompensieren ist die Putzoberfläche höherer und lang anhaltender Feuchtigkeit ausgesetzt, welche den Schimmel- und Algenbefall unterstützt.

Diese Gifte sind nach 5 Jahren -nach Ablauf der Gewährleistung- ausgewaschen und in der Kanalisation und im Grundwasser nachzuweisen.

Wissenschaftler fanden in Städten hohe Konzentrationen von, die Zellteilung verhindernden, Pestiziden, die in der Landwirtschaft längst verboten sind.

Um die Brennbarkeit der PS Platten herabzusetzen, wird dem PS das Flammschutzmittel "Hexabromcyclododecan" (HBCD http://de.wikipedia.org/wiki/Hexabromcyclododecan) zugesetzt.

2008 wurde die Substanz durch die europäische Agentur für chemische Stoffe in die Liste "substances of very high concern" (SVHC) aufgenommen.

Wenn eine Substanz in diese Liste aufgenommen wird muss es eines oder mehrere folgende Kriterien erfüllen:

-Carcinogen

-Mutagen

-Reproduktionstoxisch

-Persistent, bioakkumulativ und toxisch

-Nachweislich gesundheitsschädlich für den Menschen.

In einer Untersuchung des WWF wurde HBCD im Blut der Europaparlamentarier nachgewiesen.

-Baubiologie:

PS Schäume sind laut Din EN ISO 12542 diffusionsoffen und haben angeblich einen Wasserdampfdiffusionswiderstandswert ähnlich wie Holz.

Die Zahlen der Din entsprechen nicht dem Gefühl vieler Menschen die ein PS verpacktes Haus als dichte Plastiktüte sehen und gerne mit Baustoffen leben die weniger dicht sind und "atmen" zu können.

-Einsatz fossiler Energien:

Um 1 kg Polystyrol herzustellen benötigt man ca. 5 kg Erdöl!

-Entsorgung:

In den letzten Jahren wurden so viele PS-WDVS verbaut, dass man, wenn man die Flächen in die Horizontale klappen würde, ganz Deutschland damit versiegeln könnte.

Die Entsorgung dieser PS Berge wird ein großes Problem.

Fachleute sagen, dass die Werkstoffe nach spätestens 30 Jahren Reif für die Entsorgung seien.

Ein echtes PS-Recycling gibt es nicht. Die Dämmstoffe sind mit Klebern Armierungsgewebe, Putzen und Farben verklebt, lassen sich nicht trennen und müssen als Sondermüll entsorgt werden.

-Alternativen:

Die Ziele der Bundesregierung zur Einsparung des CO2 Ausstoßes sind sehr sinnvoll.

Es gibt einige gute alternative Dämmstoffe wie z.B:

Glasschaum, Mineralschaumplatten, Zellulose oder andere nachwachsende Dämmstoffe. Das Problem der „natürlichen“-recycelten Dämmstoffe ist, dass sie noch keine bauaufsichtliche Zulassung erhalten haben und es keine großen Herstellerverbände gibt die, die sehr zeit und kostenintensive Zulassung vorantreiben.

Sehr ausführliche, spannende und gut recherchierte Beiträge hat der NDR zu diesem Thema gemacht:

http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/haushalt_wohnen/minuten659.html

http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/haushalt_wohnen/minuten667.html

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